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Wie es in sportlicher Hinsicht am Büttenberg begann

 

Eigentlich begann am Büttenberg das sportliche Leben damit, dass der Sportverein Milspe von 1911 nach dem 1. Weltkrieg kein Spielfeld mehr hatte. Das ehemalige Spielfeld am Wuppermannshof war, der Notzeiten wegen, zu Gärten umfunktioniert und blieb es auch noch weiterhin. Wegen der zunehmenden sportlichen Entwicklung im Sportverein Milspe stellte dessen Vorstand wiederholt bei der Amtsverwaltung den Antrag, das ehemalige Spielfeld wieder freizugeben. Daraufhin entschloss sich die Amtsverwaltung, ein gemeindeeigenes Waldgelände, früher zugehörig zum Wuppermannshof, durch den Unternehmer Heymann ausroden und zu einem Sportplatz herrichten zu lassen. Leider wurden die Arbeiten seitens des Unternehmers vorzeitig eingestellt. In Selbsthilfe vollendeten dann die Vereinsmitglieder diese Arbeit zu einem notdürftig geeigneten Sportplatz. Auf Vorschlag des Vorstandsmitgliedes Adolf Schmidt wurde die so geschaffene Sportfläche dann "Sportplatz Büttenberg" genannt. Die erste Benutzung erfolgte am 19. September 1920 durch leichtathletische Wettkämpfe und mit dem Serienspiel der 1. Mannschaft Milspe gegen FC Union Haspe.
Als der Sportverein Milspe 1927/28 den Sportplatz Büttenberg aufgab, um einen vereinseigenen Platz zu schaffen, kam bei einigen sportinteressierten Bewohnern der Büttenberger Kolonie der Gedanke auf, das Erbe anzutreten. Leider war das nicht so ganz einfach, weil hier auch noch zwei Arbeitersportvereine ihren Sport ausübten. Trotzdem fingen im Jahre 1930 einige Sportler an, mit jugendlichen Sportlern einen Verein ins Leben zu rufen, den sie ”Sportclub Büttenberg” nannten. Das war in der damaligen Zeit nicht einfach, und so kam auch kein richtiger, straffgeführter Vereinsbe­trieb zustande, insbesondere auch wegen der damaligen politischen Entwicklung nicht. Im Jahre 1933 kam es dann zur Auflösung der Vereine aufgrund eines "Führererlasses". Im ersten Moment brachen alle sportlichen Aktivitäten ab. Aber die sporttreibende Jugend ist hartnäckig in der Verfolgung ihrer Ziele und so gelang es, Leute der neuen Zeit zu finden, um den nie lebensfähigen "Sportclub Büttenberg" im "Sportverein Büttenberg" neu aufleben zu lassen. Der Vorstand setzte sich zusammen aus

1. Vorsitzender Walter Winterhoff,
2. Vorsitzender Gustav Fischer,
Geschäftsführer Karl Stich,
1. Kassierer Robert Bernhard,
2. Kassierer Alfred Frese,
Beisitzer Adolf Heymann und Reinhold Kittel.

Als im Jahre 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, wurden 80% der Aktiven eingezogen. Der verbleibende Rest, der seinen Sport weiterhin ausüben wollte, schloss sich dem Sportverein Milspe an.

Quellennachweis:
"25 Jahre Sportverein Büttenberg", Festschrift
"40 Jahre Fußball, Turn- und Sportverein e. V. Milspe 1911" (heute TuS Ennepetal), Festschrift

Vorwort und Einleitung zu 25 Jahren SVB Vereinsgeschichte

Lieber Leser,
Dir wird hier eine Festschrift zur Hand gegeben, die Du nicht achtlos und ungelesen beiseite legen sollst. Du wirst vielmehr aus der Vereinsgeschichte eines Sportvereins hören, der kein sogenannter "großer Verein" ist, aber zu dem seine Mitglieder vielleicht deswegen mit so großer Liebe und Treue angehören, weil sie sich als eine große Familie betrachten. Mach Dich mit dem Inhalt vertraut und versuche auch zwischen den Zeilen zu lesen, so wird auch Dir dieses Büchlein etwas zu sagen haben. Die Vereinsgeschichte will 25 Jahre sportlicher Arbeit schildern mit ihren Höhen und Tiefen mit ihrer Freude und Not und auch mit ihren Erfolgen und Unzulänglichkeiten. Ein Teil der Vereinsarbeit wird Dir offenbart werden; Dir wird ferner kundgetan von der selbstlosen Arbeit der Vereinsmitglieder, die sie für den Verein und darüber hinaus für die Sache des Sports taten. Diese Männer taten ihre Pflicht, ohne besonders Lob dafür erheischen zu wollen; aber viele ihrer Namen erzählen Dir vom ewigen Wert reinen Sportgeistes. Die Zeiten und Jahre werden an Deinen Augen vorüberziehen. Es waren Zeiten dabei, die jedem Sportler das Herz froh und weit machten. Du hörst aber auch von Stunden, die jeden von uns das Herz in beide Hände nehmen ließen. Und so höre denn, lieber Leser, was die Vereinsleitung in teils mühevoller Arbeit aus der Chronik herausgesucht und teils auch den eigenen Erinnerungen entnommen hat. Dies Büchlein aber soll sein: Ein Bekenntnis zur sportlichen Leistung und Fairness und darüber hinaus für Volk und Vaterland.

Aus der Vereinsgeschichte
zum 25jährigen Bestehen des SV Büttenberg 1930 e.V.

Das vorkriegszeitliche Geschehen im SV Büttenberg richtig zu rekonstruieren ist nicht so einfach, da über diesen Zeitraum, bedingt durch den im Jahr 1939 erfolgten Zusammenschluss mit dem damaligen SpV Milspe, alle Unterlagen fehlen. Dieselben mussten nebst allem Sportgerät und Kleidung abgegeben werden und sind heute nicht mehr aufzufinden. So muss man sich auf das Gedächtnis einiger Vereinsgründer verlassen, und wir bitten schon im voraus bei auftretenden kleinen Unrichtigkeiten oder Vergesslichkeiten um Entschuldigung.

 
1934 1. Mannschaft

1. Mannschaft im Jahre 1934
H. Grünewald, E. Grünewald, E. Schilling, H. Sondermann, F. Dunkel, A. Weuster,
F. Fischer, H. Debus, W. Ohligschläger, F. Weigel, G. Fischer

Als im Jahre 1927/28 der Sportverein Milspe den Sportplatz Büttenberg aufgab, um einen vereinseigenen Platz zu schaffen, kam schon bei einigen Sportlern aus der Kolonie der Gedanke auf, das Erbe auf dem Büttenberg anzutreten. Leider war die Sache insofern nicht so einfach, weil beide Plätze von den bestehenden beiden Arbeitervereinen belegt waren. Trotzdem fingen im Jahre 1930 einige Sportler, die vor allen Dingen den Hader der damaligen Zeit, hie Bundestreu, hie Opposition, hie Bürgerlich, leid waren, an, mit jugendlichen Sportlern einen neuen Verein ins Leben zu rufen. Dass das in der damalig bewegten politischen Atmosphäre nicht ganz leicht war, ist verständlich. So kam auch kein richtiger, straffgeführter Vereinsbetrieb zustande, insbesondere auch dadurch nicht, weil sich am politischen Himmel die Wolken immer dichter zusammenzogen und den Sportbetrieb sogar in größeren Vereinen lahm zulegen drohten. Das Jahr 1933 brachte dann mit einem der berüchtigten "Führererlasse" die Auflösung sämtlicher Arbeitervereine usw. Die berühmte Gleichschaltung begann nun auch im Sport, von manchem Sportler, wenn auch bei Leibe nicht in dieser Form, herbeigesehnt.

Im ersten Moment verwaisten beide Sportplätze, denn auch in dem damals ganz kleinen Sportclub Büttenberg, gab es keine Leute, obwohl sie teilweise aus dem sogenannten bürgerlichen Lager kamen, welche die Qualität der neuen, glorreichen Zeit besessen hätten. Aber die sporttreibende Jugend ist hartnäckig in Verfolgung ihrer Ziele, besonders dann, wenn es um ihren geliebten Sport geht. So machte man sich notgedrungen an Leute heran, die eben die Eigenschaft für das befohlene "Führerprinzip" hatten. Somit vereinigten sich denn die ehemals, nur nach dem Willen ihrer Führung, feindlichen Brüder und so wurde dem nie lebensfähigen Säugling Sportclub Büttenberg, die nötige Nahrung zugeführt, um in dem Sportverein Büttenberg neu aufzuleben. Der Verein verfügte auf Anhieb sofort über zwei Senioren- und zwei Jugendmannschaften. Der Vorstand setzte sich aus dem Vereinsführer Walter Winterhoff sowie den von ihm bestimmten Mitgliedern: Zweiten Vorsitzenden Gustav Fischer, Geschäftsführer Karl Stich, 1. Kassierer Robert Bernhard, 2. Kassierer Alfred Frese, Beisitzer Adolf Heymann, Reinhold Kittel, zusammen.

 
1937 1. Mannschaft

1. Fussballelf 1937 beim Freundschaftsspiel gegen Colonia Köln
W. Schröder, R. Kittel, H. Sondermann, E. Mester, G. Groß, W. Heymann, H. Maurer, Erw. Meyer, Edm. Meyer, Ew. Finger

Die damals von der Gemeinde Milspe geschaffenen Umkleideräume, im sogenannten Sporthaus, unmittelbar am Sportplatz gelegen, wurden von den damaligen Machthabern nach einiger Zeit dem Sport entzogen und zu Mietwohnungen gemacht. Aber Sportler wissen sich zu helfen, und so ging man gleich daran, die vorhandenen, ehemaligen sanitären Anlagen zu Umkleidekabinen umzubauen. Wenn damit auch kein Idealzustand erreicht wurde, so brauchte man doch nicht in den Zustand der Vorweltkriegszeit zurückzufallen, wo man sich noch hinter Hecken und Büschen umzog. So wurde das Vereinsschiff recht und schlecht durch die damals scheinbare Blütezeit gesteuert.

Die Vereinsführung wechselte mehrere Male. Und zwar:

Vereinsführer: Karl Stich, Julius Schuhmacher, Willi Kolk
Geschäftsführer: Ewald Finger, Ewald Grünewald
Kassierer: Robert Bernhard, Herbert Maurer
Gerätewart: Gustav Fischer
Ältestenrat: Fritz Kuhnhen, Julius Schröder, Emanuel Kittel

Als dann im "Jahre des Heils" 1939 das große Sterben begann, war auch die Stunde für den Sportverein Büttenberg gekommen. 80 % seiner Aktiven waren oder wurden sofort eingezogen. Den übergebliebenen blieb, wenn sie ihren Sport noch weiter ausüben wollten, nun nichts anderes übrig, als sich einem anderen Verein anzuschließen. Das dieser Anschluss nicht an das örtlich näher gelegene Schwelm erfolgte, sondern an den TuS Milspe, zeugt immerhin von einer guten Zusammenarbeit zwischen dem großen und kleinen Bruder der damaligen Gemeinde im Fußball. Leider gingen durch diesen Zusammenschluss alle Vereinsprotokolle, Sportgeräte und Sportkleidung verloren, was sich naturgemäß nicht nur bei der Abfassung dieses Berichtes, sondern auch bei der Wiederaufnahme des eigenen Sportbetriebes 1945 recht fühlbar bemerkbar machte.

Nach Beendigung des großen Völkermordens waren es sofort die Sportler, welche sich regten, um ihren geliebten Sport wieder aufzunehmen. Dass da die Fußballer vom Büttenberg nicht zurückstanden, versteht sich am Rande. Immerhin war der gezahlte Blutzoll von 16 Aktiven für den an sich kleinen Verein nicht unerheblich. Dazu saß noch mancher Büttenberger hinter Stacheldraht, so dass es schon von viel Idealismus zeugt, wenn sich doch sofort einige glückliche, welche das Stahlbad ohne ernstlichen Schaden überstanden hatten, wieder dem Aufbau des Vereins widmeten. Aber zunächst waren noch allerhand Schwierigkeiten zu überwinden. Als es dann endlich soweit war, konnte man immer noch nicht unter dem alten Namen spielen, sondern musste sich laut Besatzungsbefehl dem in Milspe bestehenden Hauptverein anschließen. Der neue klangvolle Name lautete "Frei voran Milspe, Abteilung Büttenberg". Aber der Name war ja wohl im Moment nicht das wichtigste, sondern weit ernstere Probleme tauchten auf. Der Sportplatz am Büttenberg hatte den Krieg einigermaßen heil überstanden. Aber Tore fehlten ganz. Wo die nun hernehmen? Was aber ein richtiger Sportler ist der kennt in einer derartig aufgewühlten Zeit, wo der Brotkorb Thema Nr. 1 ist, keine Hemmung. Unsere Wälder waren, wenn auch stark gelichtet, noch da und einige Tannen gab es gottlob auch noch. Ein sportfreundlicher Schreiner aus unserem Dorf hat dieselben dann fertig gemacht und mit viel Mühe und Not standen die beiden Tore mit allerdings etwas Harzgeruch, aber sie standen. Zwei Bälle aus Privatbesitz wurden erworben. Aber die Kluft! Die an den damaligen Hauptverein abgegebenen drei Kluften waren nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr aufzufinden. Aber ein Fußballer hat nicht nur Beine zum treten, sondern auch einen Kopf zum köpfen und manchmal sogar auch zum denken. Wofür hatten die Nazis eigentlich für die vielen Fahnen gesorgt? In jedem Haus war doch eine. Aber leider waren sie von der Besatzungsbehörde beschlagnahmt.

 
1948 1.Mannschaft

1. Fußballelf 1948 beim Jubiläumsspiel in Bochum-Gerthe
F. Hentze, E. Krenzer, G. Becker, W. Ewald, M. Schüngel, G. Wertmeier, H. Jansen,
H. Meyer, (In Zivil: K. Rüggeberg, H. Sondermann) G. Machelett, E. Stange, P. Jansen

Nun sind aber die Engländer als Fußballnation bekannt. Also hin, Mütze unter den Arm, und schon sind Fahnen da. Und da die Farbe unserer Hosen immer schon rot war, brauchten die nicht einmal gefärbt zu werden. Eine Näherin fand sich auch. Leider hatte dieselbe von Fußballhosen nicht genügend Kenntnisse und kannte deren Beanspruchung nicht. So platzten beim ersten Spiel leider gleich fünf Stück, bis der bewusste Keil eingesetzt wurde. Das alles lässt sich heute so gut niederschreiben, aber was für ein Idealismus nötig war, um neben den obligatorischen Hamsterfahrten, die Zeit und den Mut aufzubringen, alle diese Dinge zu besorgen, wo schon Nähgarn und auch Fahnentuch als Tauschwaren begehrte Artikel waren. Aber es wurde geschafft. Und das es bei derartigen Dingen sich immer um einige wenige Männer handelt, die eine derartige Arbeit leisten, ist eine wohl in allen Vereinen bekannte Tatsache. Was aber die allergrößte Schwierigkeit brachte und nicht so ohne weiteres zu beschaffen war, war die Umkleidegelegenheit. Die seinerzeit geschaffene Möglichkeit in den sanitären Anlagen des ehemaligen Sporthauses war nun auch zu einem Wohnraum umgebaut. Die private Umkleiderei bei den Mitgliedern stieß mit der Zeit natürlich auf Widerstand bei den Müttern und Frauen, denen man ja nicht zumuten konnte, den verdreckten Sportlern ihre schön geputzte Sonntagsstube zu überlassen. Man versuchte es mit einem in Sportplatznähe gelegenen ehemaligen Bunker und landete später in einem sich im Rohbau befindlichen Wohnhaus des Sportfreundes Fritz Heintze. Alles dies war Behelf und blieb Behelf, war aber leider nicht zu ändern. Ein Antrag bei der Stadtverwaltung, uns wenigstens zwei der ehemaligen Umkleideräume im Sporthaus wieder zu geben, wurde wohl seitens der Stadt wohlwollend beantwortet, fiel aber wegen der herrschenden Wohnungsnot immer wieder unter den Tisch bzw. wurde hinausgezögert. Der Lederball aber rollte wieder auf dem Büttenberg, wenn auch noch zaghaft und langsam, aber er rollte. Mit der Zeit brachte der eine und der andere auch den Stacheldraht hinter sich, und so konnte man am 31. Januar 1946 zur ersten Jahreshauptversammlung bei Ernst Krenzer (Haus Rahlenbecke) sich zusammenfinden. Der erste Nachkriegsvorstand setzte sich aus folgenden Sportlern zusammen:

1. Vorsitzender Edmund Meyer
2. Vorsitzender Gustav Fischer
Geschäftsführer Günter Hülsenbeck
Kassierer Helmut Hoppe
Jugendwart Heinrich Pollhaus
Gerätewart Friedhelm Kötting

Aber schon die nächste, am 20. Juni 1946, am selben Tagungsort stattfindende Versammlung brachte eine Änderung bzw. Ergänzung des Vorstandes. Der erste Vorsitzende blieb zwar, zum zweiten Vorsitzenden wurde Fritz Fischer gewählt. Kassierer wurde Heinrich Bambay. Geschäftsführer Helmut Hoppe. Für kurze Zeit übernahm am 26. Januar 1947 Heinz Bambay den Vorsitz, wurde aber schon am 18 Juli 1947 durch Ernst Krenzer abgelöst. Ihm zur Seite standen 2. Vorsitzender Fritz Heintze, Geschäftsführer Helmut Hoppe, Hauptkassierer Heinrich Bambay, 2. Kassierer Alfred Kuhnhen, Jugendleiter Heinrich Pollhaus, Ballwart Heinrich Sondermann, Spielausschuss Walter Ewald, Edmund Meyer, Herbert Auerswald und Alfred Kuhnhen.

In der Jahreshauptversammlung am 1. April 1948 wurde dieser Vorstand im großen und ganzen wiedergewählt bzw. bestätigt. Der Spielausschuss fand eine Neubesetzung durch H. Sondermann als Obmann, Willi Meyer und Paul Kolk als Beisitzer. Als Trainer wurde Erich Jansen gewählt. Die Geschäftsführung wechselte auf Walter Ewald über.

Am 3. September 1948 wurde in außerordentlicher Mitgliederversammlung, bei Krenzer, der vor dem Krieg gewesene Geschäftsführer Ewald Finger bestätigt. Derselbe hatte schon längere Zeit die Geschäftsführung übernommen, musste aber durch diese außerordentliche Versammlung bestätigt werden. Da der gesamte Vorstand in dieser Versammlung eine Neuwahl forderte, ergab sich folgende Zusammensetzung:

1. Vorsitzender Ernst Krenzer, 2. Vorsitzender Fritz Richter, 1. Geschäftsführer Ewald Finger, 2. Geschäftsführer Willi Meyer, 1. Kassierer Heinrich Bambay, 2. Kassierer Paul Kolk, Gerätewart Gustav Fischer, Willi Meyer, Beisitzer August Sirrenberg, Adam Ruhwedel, Spielausschuss Obmann Fritz Heintze, Beisitzer Paul Robra und Karl Rüggeberg, Jugendleiter Heinrich Pollhaus.

In dieser Versammlung wurde einmal wieder, wie schon so oft, die unzulängliche Umkleideangelegenheit angeschnitten. In unserem Spielbereich war insofern eine Änderung eingetreten, dass das Mitglied Emil Reisiger die Konzession für einen Wirtschaftsbetrieb in seinem Wohnhaus erhalten hatte. Natürlich war noch alles in den Anfängen begriffen. Immerhin erklärte sich der Sportfreund bereit, von seiner Waschküche einen Raum abzutrennen und dort eine Umkleidekabine, wenigstens für die Gästemannschaften zu beschaffen. Damit war wenigsten ein kleiner Fortschritt in dieser heiklen Angelegenheit getan. Unsere eigenen Spieler mussten sich natürlich nach wie vor in ihrer Privatwohnung umziehen.

 
1949 1.Mannschaft

1.Fußballelf 1949 beim Meisterschaftsspiel gegen Schmandbruch
(In Zivil: H. Bambay), G. Machelett, G. Westmeier, H. Auerswald, E. Proll, E. Meyer,
A. Dicke, E. Stange, R. Hermann, L. Kliche, G. Debus, F. Heintze

Es würde wohl ermüdend wirken, wollte man alle Umbesetzungen, die im Laufe der Jahre erfolgten, im Einzelnen aufführen. Der Ordnung halber seien aber die Namen der Sportler festgehalten, welche dem Verein als Vorstandsmitglieder dienten: 1. Vorsitzender Fritz Richter, August Sirrenberg, Egon Kuhnhen, E. Finger; 2. Vorsitzender: Fritz Heintze, Fritz Richter, Erhard Kuhnert, E. Kuhnhen; 1. Geschäftsführer: Ewald Finger; 2. Geschäftsführer: Willi Meyer, Lothar Kliche; Hauptkassierer: Heinrich Bambay, Günter Bleise, Erhard Kuhnert; 2. Kassierer: Alfred Kuhnhen, Egon Kuhnhen, Günter Kudernatsch, Erwin Meyer, Willi Clemens, Jugendleiter: Heinrich Pollhaus, Gustav Fischer, Paul Kolk, Franz Dohle, Willi Clemens; Beisitzer: August Sirrenberg, Heinrich Stemmer, Emil Reisiger, Fritz Heintze, Adolf Heymann, Erhard Kuhnert, Julius Schröder, Willi Buschmann, Günter Bleise; Spielausschussobmann: Heinrich Sondermann, Paul Kolk, Arthur Dicke; Spielausschussbeisitzer: Karl Rüggeberg, August Sirrenberg, Fritz Heintze, Heinrich Sondermann, Richard Sander, Egon Kuhnhen, Arthur Daume, Herbert Auerswald, Erwin Meyer, Hans Theisen; Gerätewart: Gustav Fischer, Helmut Henseleit, Heinrich Pollhaus, Alfred Köster, Karl Öttinghaus; Sozialwart: Karl Knigge; Ältestenrat: Heinrich Bambay, Julius Schröder, Adolf Heymann; Spielführer der 1. Mannschaft nach dem Kriege: Hans Meyer, Walter Ewald, Erich Stange, Erwin Meyer, Werner Schröder, Arthur Dicke, Gerd Römer; Spielführer der 2. Mannschaft nach dem Kriege: Helmut Hoppe, Günter Becker, Karl Knigge.

Nach dem Kriege wurde der Spielbetrieb im allgemeinen mit zwei Senioren- und einer Schülermannschaft durchgeführt. Allerdings verfügte der Verein in den Jahren 1949 bis 1953 auch über eine A- und B-Jugend. Dieselben mussten aber leider aufgegeben werden, da durch Aufsteigen einiger Jugendlicher in die Senioren der nötige Nachwuchs fehlte. Es ist auch bis heute noch nicht wieder geglückt, genügend Jugendliche im entsprechenden Alter für den Fußball zu gewinnen. Dagegen ist die Tätigkeit in der Schülerabteilung sehr rege und so besteht berechtigte Hoffnung, in absehbarer Zeit auch wieder zu einer B-Jugend zu kommen. Vor dem Kriege lagen die Dinge wesentlich günstiger, insbesondere was die Jugendabteilung anbelangte. Das mag zum Teil an der heutigen Motorisierung liegen, z. T. aber auch daran, dass der Jugendliche, der Fußball betreiben will, sich eher einem größeren Verein anschließt, wo ihm bessere Trainingsmöglichkeiten und dadurch natürlich, wenn es sich um einen ernsthaften Sportler handelt, auch bessere Aufstiegsmöglichkeiten gegeben sind. Auch fehlt es in einem so kleinen Verein vielfach an geeigneten Jugendleitern, welche sich restlos der Sache widmen. Da Abhilfe zu schaffen, ist sehr schwer, wenn unmöglich. Immerhin können wir, wenn man die Kleinheit unserer Kolonie Büttenberg betrachtet, mit dem Erreichten zufrieden sein.

 
1955 1.Mannschaft

1. Fußballmannschaft im Jubiläumsjahr 1955
G. Römer, Debus, Meier, Dicke, Stippich, Duwe, Machelett, Jansen, Döinghaus, Hübenthal, B. Römer

Unsere Senioren spielen in der zweiten Kreisklasse, und es ist trotz mehrmaligem Anlauf bis heute nicht gelungen, aus dieser Klasse herauszukommen. Freundschafts- und Pokalspiele haben bewiesen, dass unsere Mannschaft sehr wohl in der ersten Kreisklasse bestehen könnte, aber der Aufstieg will eben nicht glücken. Zum Fußballspiel, wie ja zu jedem Spiel, gehört eben ein bisschen Glück, und das scheint uns seit Jahren nicht hold zu sein. Steigen in einem Jahr einmal fünf Mannschaften auf, dann stehen wir, durch Abgänge mehrerer Spieler hervorgerufen, bestimmt an 6. Stelle. Überhaupt hat es ein so kleiner Verein, wie wir es nun einmal sind, besonders schwer, denn sobald mal ein Spieler mit etwas hervorstechender Qualität bei uns groß geworden ist, kommt todsicher eines Tages der Moment, wo ihn ein größerer Verein wegholt. Da bei uns noch reiner Amateurismus herrscht, also der Aktive seinen ganzen Sportbetrieb, außer der Sportbekleidung, selbst finanzieren muss, kann man diese scheinbare Vereinsuntreue sogar mitunter verstehen. Denn bei einem größeren Verein, wo ja auch der Spieler einer 1. Mannschaft nicht unmaßgeblich an der Vereinseinnahme beteiligt ist, bekommt ein guter Spieler doch etwas mehr geboten, als das bei uns möglich ist. Mit diesen, nun einmal bestehenden Tatsachen müssen wir uns leider abfinden, trotzdem ist es für uns als Verein immer wieder ein harter Schlag, wenn derartige Ausfälle eintreten und das ganze Mannschaftsgefüge wieder neu aufgebaut werden muss.

Im Spieljahr 1951/52 wäre uns beinahe der große Wurf gelungen, standen wir doch nur einen Punkt hinter dem Aufsteiger an zweiter Stelle, während unsere zweite Mannschaft Meister ihrer Gruppe wurde. Aber auch da wieder dasselbe Bild. In dem Spieljahr gab es nur einen Aufsteigenden (also wieder nicht die uns zulächelnde Fortuna) als Folge davon wieder Abwanderungen und Spielaufgabe einiger der besten Spieler. Dass derartige immer wiederkehrende Nackenschläge nicht das Grundgefüge eines so kleinen Vereins zerstören, zeugt von einem kerngesunden Fundament innerhalb unseres Vereines. Hier fühlen wir uns verpflichtet, unseren passiven Mitgliedern besonders zu danken, die trotz allem durch Vereinstreue und pünktliche Beitragszahlung es überhaupt ermöglichen, dass wir nicht nur unseren Spielbetrieb aufrecht erhalten können, sondern schuldenfrei und sogar mit einer gewissen Rücklage allen an uns gestellte Anforderungen gewachsen sind. Da ist außerdem das alljährlich stattfindende "Sommerfest im Negerdorf" (auf den Namen kommen wir an anderer Stelle noch zurück), welches uns ganz besonders in die Lage versetzt, den an sich nicht billigen Betrieb eines Sportvereins aufrecht zu halten. Da lässt uns die hiesige Bevölkerung und die der näheren Umgebung nie im Stich, auch wenn es der Wettergott einmal nicht so ganz gut mit uns meint. Sie wissen, dass wir den Erlös dieses Festes nicht in Reisetouren verjubeln, sondern nur für nötige Sportausgaben verwenden.

Leider gibt es bei uns, wie das wohl bei allen Vereinen so sein mag, eine Reihe von ehemaligen Mitgliedern, die dem Verein aus irgendeinem Grunde den Rücken kehren und nun grollend abseits stehen.

 
1955 Schuelermannschaft

Schülermannschaft im Jubiläumsjahr 1955
Fischer, Wäscher, Geibel, Frühauf, Bernhard, Robra, Jugendleiter Kuhnhen,
Voigtmann, Schmidt, Heintze, Bambay, Eber, Debus, Colle, Kroll

Engstirnigkeit, mangelnde Vereinsdisziplin und vor allen Dingen der berühmte westfälische (lies: jämperströter) Dickkopf sind oft die Gründe für dieses Verhalten. Möge jeder den es angeht, in sich gehen und wieder feste mit ins Rad greifen, um den Vereinskarren den Berg zur ersten Kreisklasse mithelfen hinaufzuschieben.

In spielerischer Hinsicht gab es Vereinsleben wenig Höhepunkte. Dieses lag vor allen Dingen zum großen Teil auch daran, dass sich alle Vorstände, ganz gleich, wie sie in den einzelnen Perioden besetzt waren, immer wieder scheuten, für den Verein kostspielige Spielabschlüsse zu tätigen. Man wollte kein Risiko eingehen, da man ja die Zuschauerzahlen bei uns sogar bei den schwersten Meisterschaftsspielen kannte. Hinzu kamen die oben schon geschilderten Rückfälle durch Abwanderung und Spielaufgabe guter Spieler. Trotzdem gab es einige aus dem allgemeinen Rahmen herausragende Sportereignisse. Da sind wohl vor dem Kriege besonders die Spiele gegen TV Massen und vor allen Dingen die Fahrt und das Spiel gegen Colonia Köln zu erwähnen. Alle denen, die diese Fahrten mitmachten, wohl eine bleibende Erinnerung. Der Kommers in Köln unter Leitung von Karl Berbuer ist heute noch Gesprächsstoff der älteren Sportler.

Nach dem Kriege war es zunächst Sportfreund Fritz Heintze, der einige schöne Spiele mit dem Bochumer Kreis vermittelte. Da ist wohl besonders das Hin- wie auch Rückspiel gegen Bochum-Gerthe hervorzuheben. Auch Freundschaftsspiele mit den benachbarten Kreisen Witten und Wuppertal brachten manchen sportlichen Höhepunkt, sowohl in spielerischer, wie auch in geselliger Hinsicht. Nicht unerwähnt sollen die beiden Fahrten nach Frankenberg bleiben, von denen die erste viertägige Pfingstfahrt wohl allen Beteiligten unvergesslich bleiben wird.

Bei den Austragungen der Stadtmeisterschaften hat der Verein immer seinen Mann gestanden. Gelang es doch unserer ersten Mannschaft im Jahre 1953 beinahe, die Stadtmeisterschaft im Fußball zu erringen. Das damalige Endspiel gegen den großen Bruder TuS Milspe in Altenvoerde ging nur ganz knapp mit 4 : 3 Toren verloren. Aber auch der zweite Platz ist für uns, die wir mit Erfolgen wirklich nicht verwöhnt sind, eine stolze Erinnerung.

Leider ist es einem so kleinen Verein nicht möglich die Mannschaften durch einen bezahlten Trainer voran zu bringen. Versuche in dieser Hinsicht, bei denen sich Sportsfreund Heinrich Neumann von TuS Milspe ein ganzes Halbjahr fast kostenlos zur Verfügung stellte, zeigten sofort gute Erfolge in spielerischer Hinsicht. Aber Arbeitsüberlastung und vor allen Dingen Interesselosigkeit einiger Spieler, welche sich irrtümlicher Weise für ”Kanonen” halten, tut diesen Bemühungen des Spielausschusses immer wieder Abbruch. Besonders jetzt, wo uns die, für unsere Verhältnisse wunderbare Sporthalle zur Verfügung steht, ist dies Verhalten der Aktiven unverständlich. Es ist nur gut, dass bei den jüngsten des Vereins ein anderer Geist herrscht, der die berechtigte Hoffnung in sich trägt, dass auf diesem Gebiet eine Wandlung zum Besseren eintritt.

Bei dieser Gelegenheit sei auch unserer jungen Mädchen-Turnabteilung gedacht, die unter der hervorragenden Leitung der Vorturnerin Frau Hannelore Künz, die sich in selbstloser Liebe zu ihrem Turnsport völlig kostenlos der Sache widmet. Die jungen Mädchen lassen keine Übungsstunde aus, und wenn die Halle einmal durch Anbau eines Wohnhauses dauernd unter Aufsicht steht, werden auch die zeitweise auftretenden Belästigungen dieser Übungsstunden durch Jugendliche aufhören.

Die vorgesehene Aufstellung einer Tischtennisabteilung kam ebenfalls nicht zum Zuge. Sei es, dass auch da der rechte Leiter fehlte. Auf alle Fälle erlosch das anfangs gezeigte rege Interesse der Jugend genau wie ein Strohfeuer. Der Verein hat hier keine Mühen und Kosten gescheut, um der Jugend die Möglichkeit zur Ausübung dieses schönen Ausgleichssportes zu geben. Was aber nicht ist, kann ja noch werden. Alles steht bereit, wir warten nur auf Dich, der Du Dich für diesen Sport interessierst.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der aus den allerkleinsten Anfängen entstandene Sportverein Büttenberg heute zu einem Begriff geworden ist. Er ist aus dem Sportleben der Stadt Ennepetal nicht mehr wegzudenken. Wenn ihm auch in den 25 Jahren seines Bestehens größere Erfolge versagt blieben, so steht der Verein doch felsenfest auf durchaus gesunder Basis. Die weiter vorgesehenen Pläne werden noch viel Arbeit und manche Verhandlungsstunde kosten, aber alles im Interesse der kommenden Jugend, der engeren Heimat und des hoffentlich bald vereinten Deutschland.

Der heute im Jahre 1955 amtierende Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender Ewald Finger
2. Vorsitzender Arthur Daume
1. Geschäftsführer Ewald Finger
2. Geschäftsführer Arthur Dicke
Kassierer Erhard Kuhnert
Gerätewart Gustav Fischer
Hallenwart Gustav Fischer
Spielausschuss
   Obmann Arthur Dicke
   Mitglieder Günter Debus und Manfred Weber
Sozialwart Karl Knigge
Jugendleiter Lothar Kuhnhen und Manfred Duwe
Ältestenrat Adolf Heymann, Julius Schröder, Heinrich Bambay
Spielführer
   1. Mannschaft Gerd Römer
   2. Mannschaft Alfred Gorski
Beisitzer Günter Debus und Wilhelm Buschmann

Unsere Sporthalle

Um die im Vorbericht immer wieder auftretenden Unzulänglichkeiten bezüglich Umkleidegelegenheit abzuschaffen, ging die Vereinsleitung im Jahre 1949, als die ersten Ausschüttungen aus Totomitteln erfolgten, gleich daran, von diesen Mitteln auch etwas in Anspruch zu nehmen. Unter tatkräftiger Mitarbeit des Kreisfachwartes W. Behrenberg stellte der Verein an die Geschäftsstelle der Toto G.m.b.H. in Köln-Dellbrück den Antrag, für den Bau einer Sporthalle, bestehend aus zwei Umkleidekabinen, sowie einem kleinen Trainingsraum 10.000,00 DM zur Verfügung zu stellen bzw. zu bewilligen.

Zugleich wurden Verhandlungen mit der Stadt Ennepetal geführt, um in Sportplatznähe ein geeignetes Gelände für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Die Stadt kam unserem Wunsche sofort nach, da ihr ja die Schwierigkeit bei uns in dieser Hinsicht bekannt war. Ein Angestellter des städtischen Bauamtes, Herr Dipl.-Ing. Hagemann war es nun, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand. Nicht nur dass er uns einen sauberen und zweckmäßigen Bauplan ausarbeitete, der seine Anerkennung sogar an höherer Stelle fand, arbeitete er uns in seiner Freizeit noch einen sehr brauchbaren Kostenvoranschlag aus, der uns später in die Lage versetzte, auch als Nichtfachleute den Bau in eigene Regie zu nehmen. Aber bis dahin war noch ein weiter Weg. In der Zwischenzeit war nämlich der Verteilermodus geändert worden, insofern, dass die Verteilung der Gelder durch den Fußball-Verband Westfalen als den für uns zuständigen Landesverband vorgenommen wurde. Da wir nun aber schon nach Köln-Dellbrück eingereicht hatten, trat eine nicht unerhebliche Verzögerung ein. Alle Vereine bekamen eine Register-No. Das wirkte sich bei uns sehr nachteilig aus, gab man uns doch die relativ hohe Reg.-No. 606. Auf unseren energischen Protest wurde die No. 606 in K-49 umgewandelt. Immerhin dauerte es aber über zwei Jahre, bis zum 7. Juni 1951, wo uns nun endlich der ersehnte Vertrag über Gewährung eines Totodarlehens erreichte. Leider wurden aber anstatt der beantragten 10.000,00 DM nur 6.000,00 DM bewilligt, mit der Begründung, dass diese Gelder nur für den Bau von Umkleideräumen zu verwenden seien.

Die Vereinsleitung war aber in der Zwischenzeit nicht müßig geblieben, sondern hatte die Regierung in Arnsberg um einen Zuschuss aus Landesmitteln für ihr Bauvorhaben gebeten. Hier klappte es in sofern besser, als kurz nach Antragstellung Sportfreund Hugo Grömmer zu einer Ortsbesichtigung erschien und uns kurz darauf auch 4.000,00 DM aus Landesmitteln bewilligte. Die Stadt Ennepetal hatte uns schon im Jahr 1949 aus Jugendpflegemitteln 1.000,00 DM zugeteilt, sodass wir immerhin über den für uns stattlichen Betrag von 10.400,00 DM verfügten, da 10 % vom Totodarlehen für Jugendzwecke abzuführen waren. An und für sich war das vorhandene Kapital nun allerdings nicht so groß, um einen Bau, der 1949 schon mit 15.000,00 DM vorveranschlagt war, frohen Mutes zu beginnen, waren doch in der Zwischenzeit gerade die Preise für Baumaterialien ganz enorm gestiegen. Die Vereinsleitung ließ sich aber nicht entmutigen und vertraute auf die Mitarbeit der Mitglieder. Sie wurde auch von diesen, wenigstens bis zur Fertigstellung des Rohbaues, nicht enttäuscht. In den Abendstunden, samstags mitunter sogar Sonntag vormittags herrschte am Büttenberg eine rege Tätigkeit. Allen denen, welche sich für die Belange unseres Vereins so tatkräftig eingesetzt haben, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank.

Nach Fertigstellung des Rohbaues trat insofern eine Änderung ein, als man es unseren Baufacharbeitern nicht mehr zumuten konnte, nun den ganzen Bau kostenlos fertig zu stellen. Immerhin stellten sie aber ihre Forderung derart zurück, dass die Tätigkeit im kommenden Frühjahr, wenn auch mit einer kleineren Truppe, so aber um so intensiver voran getrieben werden konnte. Wollte man alle Widrigkeiten, besonders den Schriftverkehr und Verhandlungen mit Behörden, Agfu usw. aufzählen, so käme man wohl zu weit, denn was da mitunter an Bürokratismus auftauchte, ging bestimmt über die berühmte Hutschnur; aber unser deutsches Vaterland ist ja in dieser Hinsicht hinreichend bekannt. Aber neben diesen Schattenseiten gab es auch erhebende Lichtblicke. Wir mussten natürlich, bedingt durch die immer weiter ansteigenden Preise in Bauholz und Material, besonders vorsichtig disponieren, um den Bau fertig zu stellen. Das kostete manche Verhandlung und ergab manchen Leerlauf, versuchten wir doch jede sich bietende Gelegenheit auszunutzen, um zu diesem oder jenem Baustoff zu kommen. Was da von Mitgliedern alles "organisiert" wurde, ist kaum zu glauben. Besonders das wuchtige Dach der Halle wollte uns fast zur Aufgabe zwingen, denn erstens war Bauholz in der Zeit kaum zu haben und stieg zudem fast täglich im Preise, und zweitens fehlte uns der Spezialplan für die Dachkonstruktion. Herr Hagemann war auch mit der Zeit beruflich derart mit Arbeit überlastet, dass ihm die nicht so ganz einfache Arbeit in seiner Freizeit nicht zugemutet werden konnte. Dass es zu letztendlich doch geschafft wurde, zeugt von einer guten Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Eine Sorge nahm uns unser Mitglied Sportsfreund Karl Gebhard ab. Stiftete er uns doch den doppelten Dachbelag an Dachpappe und brachte uns dadurch ein gutes Stück vorwärts. Auch ihm an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank. Auch fast alle anderen Handwerker, die für unseren Bau arbeiteten, hier nochmals Dank und Anerkennung. Nicht nur, dass sie ihre Preise in für uns erträgliche Grenzen hielten, sondern bei einigen fiel noch ein Schärflein für den Verein ab, was wieder mit dazu beitrug, ein anderes Loch zu stopfen. So ging es langsam, aber stetig weiter. Die Kreisverwaltung hatte uns auch mit einem Betrag von 500,00 DM unter die Arme gegriffen.

Gegen Schluss tauchte nun ein weiteres, fast nicht zu bewältigendes Problem auf. In dem Kostenvoranschlag war der Fußboden der Halle in Degulaaufspachtelung vorgesehen und natürlich auch dementsprechend vorbereitet. Hier schaltete sich nun der in unserer Stadt und wohl bei allen Sportlern beliebte Sportsfreund Fritz Dickertmann ein. "In eine Sporthalle gehört ein guter elastischer Holzboden hinein!" Das waren seine Worte, als wir ihm unsere Sorgen und Nöte vortrugen. Er ist aber bekanntlich nicht nur ein Mann von Worten, sondern bei ihm folgt die Tat auf dem Fuße. Als Vorsitzender der hiesigen Jugendpflege berief er sofort eine Ausschuss-Sitzung ein. Dort wusste er alle Anwesenden von der Notwendigkeit der Sache so zu überzeugen, dass unser Vereinsvertreter mit dem beruhigenden Gedanken nach Hause gehen konnte, eben für diesen Holzfußboden 2.500,00 DM von der Jugendpflege der Stadt zu bekommen. Dass andere, der Jugendpflege angehörenden Vereine, auf einen ihnen evtl. zufallenden Anteil an dieser Summe verzichteten, zeugt von einem kameradschaftlichen Denken und Handeln der Sportler untereinander. So kamen denn die Arbeiten langsam, aber sicher, zum Abschluss, und wenn die Einrichtung auch nicht der Neuzeit entsprechend pompös war, so doch zweckentsprechend. Verfügt sie doch über zwei große Umkleideräume mit Brausenischen für jeden Raum, warmes und kaltes Wasser, WC mit fließendem Wasser und cirka 100 qm Hallenraum.

Die Sporthalle des Vereins wurde in einer kleinen Feierstunde am 16. Mai 1953 dem Sportbetrieb übergeben. Leider war aber die Halle an sich noch gähnend leer. Aber auch da war es wieder unser Fritz Dickertmann, der für die nötigen Turngeräte sorgte, und so konnten wir uns bald einen Barren, ein Pferd und zwei Turnmatten abholen. Der in Turnerkreisen bekannte Sportsfreund Hans Tüttelmann stellte uns sogar sein privateigenes Turnreck zur Verfügung, sodass unsere Einrichtung für den Anfang beinahe als komplett bezeichnet werden konnte.

Also, wie schon gesagt, neben viel Schatten (lies Bürokratismus) auch viel Sonnenschein und wir als kleiner Sportverein können vorläufig nichts anderes tun, als danken, danken und nochmals danken allen denen, die uns in so uneigennütziger Weise halfen. Hoffentlich weiß unsere heranwachsende Jugend am Büttenberg später einmal durch ihr sportliches Verhalten allen diesen Männern zu danken, da dieselben nichts anderes verlangen, denn das ist Sportlerart. Ein guter Anfang scheint gemacht, denn Frau Hannlore Künz ist mit ihrer Mädchenabteilung sehr rege, und vielleicht findet sich hier oben auch mal ein Mann, welcher die ersten Zehn um die Geräte schart, denn mancher Verein ist aus noch kleineren Anfängen entstanden.

So wurde die Halle endlich im Jahre 1953 fertiggestellt und konnte mit einer kleinen Feier am 16. Mai 1953 dem Sportbetrieb übergeben werden. Hiermit wurde ein unbedingt nicht mehr tragbarer Zustand in unserem Vereinsleben beendet. Ob sich nun die Aktiven den Arbeiten und Sorgen einiger Männer würdig erweisen, mag die Zukunft ergeben. Der Vereinsvorstand will sich nicht mit dem Erreichten nun zufrieden geben, sondern weiter sorgen, planen und arbeiten zum Wohle unserer sporttreibenden Jugend in unserer kleinen Kolonie am Büttenberg.

1953 Sporthalle
 

Die Sporthalle des Vereins wurde in einer kleinen Feierstunde am 16. Mai 1953 dem Sportbetrieb übergeben.

Mädchen-Turnabteilung des SVB in den fünfziger Jahren

Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Sporthalle, heute Gaststätte "Zum Sportplatz", die am 16. Mai 1953 in einer kleinen Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben wurde, bestand im Sportverein Büttenberg bereits eine Mädchen-Turnabteilung. Unter der hervorragenden Leitung von Frau Hannelore Künz, die sich in selbstloser Liebe zu ihrem Turnsport völlig kostenlos der Sache widmete, war die Abteilung sehr rege, heißt es in der Festschrift zum 25jährigem Bestehen des SV Büttenberg. Das Turnen an den wenigen vorhandenen Geräten wurde ergänzt durch leichtathletische Übungen auf dem Sportplatz. Es ist heute leider nicht mehr nachvollziehbar, wie lange die Gruppe bestanden hat. Hannelore Künz, die zuletzt in Schwelm gewohnt hat, soll Anfang der 90er Jahre ca. 75jährig verstorben sein.

 
1955 Mädchen-Turnabteilung

  Mädchen-Turnabteilung im Jubiläumsjahr 1955
Von links stehend: Christine Schröder, Doris Meier, Gudrun Quetnau, Ingelore Oettinghaus,
Doris Maurer,
Gisela Daum, Hannelore Theißen, Lilo Cleff, Übungsleiterin Hannelore Künz,
kniend: Karin Kuhnhen,
Christel Peters, Annegret Clemens, Roswitha Maurer, Waltraud Moser,
Christina Moser.