Vorwort und Einleitung zu 25 Jahren SVB Vereinsgeschichte

Lieber Leser,
Dir wird hier eine Festschrift zur Hand gegeben, die Du nicht achtlos und ungelesen beiseite legen sollst. Du wirst vielmehr aus der Vereinsgeschichte eines Sportvereins hören, der kein sogenannter "großer Verein" ist, aber zu dem seine Mitglieder vielleicht deswegen mit so großer Liebe und Treue angehören, weil sie sich als eine große Familie betrachten. Mach Dich mit dem Inhalt vertraut und versuche auch zwischen den Zeilen zu lesen, so wird auch Dir dieses Büchlein etwas zu sagen haben. Die Vereinsgeschichte will 25 Jahre sportlicher Arbeit schildern mit ihren Höhen und Tiefen mit ihrer Freude und Not und auch mit ihren Erfolgen und Unzulänglichkeiten. Ein Teil der Vereinsarbeit wird Dir offenbart werden; Dir wird ferner kundgetan von der selbstlosen Arbeit der Vereinsmitglieder, die sie für den Verein und darüber hinaus für die Sache des Sports taten. Diese Männer taten ihre Pflicht, ohne besonders Lob dafür erheischen zu wollen; aber viele ihrer Namen erzählen Dir vom ewigen Wert reinen Sportgeistes. Die Zeiten und Jahre werden an Deinen Augen vorüberziehen. Es waren Zeiten dabei, die jedem Sportler das Herz froh und weit machten. Du hörst aber auch von Stunden, die jeden von uns das Herz in beide Hände nehmen ließen. Und so höre denn, lieber Leser, was die Vereinsleitung in teils mühevoller Arbeit aus der Chronik herausgesucht und teils auch den eigenen Erinnerungen entnommen hat. Dies Büchlein aber soll sein: Ein Bekenntnis zur sportlichen Leistung und Fairness und darüber hinaus für Volk und Vaterland.

Aus der Vereinsgeschichte
zum 25jährigen Bestehen des SV Büttenberg 1930 e.V.

Das vorkriegszeitliche Geschehen im SV Büttenberg richtig zu rekonstruieren ist nicht so einfach, da über diesen Zeitraum, bedingt durch den im Jahr 1939 erfolgten Zusammenschluss mit dem damaligen SpV Milspe, alle Unterlagen fehlen. Dieselben mussten nebst allem Sportgerät und Kleidung abgegeben werden und sind heute nicht mehr aufzufinden. So muss man sich auf das Gedächtnis einiger Vereinsgründer verlassen, und wir bitten schon im voraus bei auftretenden kleinen Unrichtigkeiten oder Vergesslichkeiten um Entschuldigung.

 
1934 1. Mannschaft

1. Mannschaft im Jahre 1934
H. Grünewald, E. Grünewald, E. Schilling, H. Sondermann, F. Dunkel, A. Weuster,
F. Fischer, H. Debus, W. Ohligschläger, F. Weigel, G. Fischer

Als im Jahre 1927/28 der Sportverein Milspe den Sportplatz Büttenberg aufgab, um einen vereinseigenen Platz zu schaffen, kam schon bei einigen Sportlern aus der Kolonie der Gedanke auf, das Erbe auf dem Büttenberg anzutreten. Leider war die Sache insofern nicht so einfach, weil beide Plätze von den bestehenden beiden Arbeitervereinen belegt waren. Trotzdem fingen im Jahre 1930 einige Sportler, die vor allen Dingen den Hader der damaligen Zeit, hie Bundestreu, hie Opposition, hie Bürgerlich, leid waren, an, mit jugendlichen Sportlern einen neuen Verein ins Leben zu rufen. Dass das in der damalig bewegten politischen Atmosphäre nicht ganz leicht war, ist verständlich. So kam auch kein richtiger, straffgeführter Vereinsbetrieb zustande, insbesondere auch dadurch nicht, weil sich am politischen Himmel die Wolken immer dichter zusammenzogen und den Sportbetrieb sogar in größeren Vereinen lahm zulegen drohten. Das Jahr 1933 brachte dann mit einem der berüchtigten "Führererlasse" die Auflösung sämtlicher Arbeitervereine usw. Die berühmte Gleichschaltung begann nun auch im Sport, von manchem Sportler, wenn auch bei Leibe nicht in dieser Form, herbeigesehnt.

Im ersten Moment verwaisten beide Sportplätze, denn auch in dem damals ganz kleinen Sportclub Büttenberg, gab es keine Leute, obwohl sie teilweise aus dem sogenannten bürgerlichen Lager kamen, welche die Qualität der neuen, glorreichen Zeit besessen hätten. Aber die sporttreibende Jugend ist hartnäckig in Verfolgung ihrer Ziele, besonders dann, wenn es um ihren geliebten Sport geht. So machte man sich notgedrungen an Leute heran, die eben die Eigenschaft für das befohlene "Führerprinzip" hatten. Somit vereinigten sich denn die ehemals, nur nach dem Willen ihrer Führung, feindlichen Brüder und so wurde dem nie lebensfähigen Säugling Sportclub Büttenberg, die nötige Nahrung zugeführt, um in dem Sportverein Büttenberg neu aufzuleben. Der Verein verfügte auf Anhieb sofort über zwei Senioren- und zwei Jugendmannschaften. Der Vorstand setzte sich aus dem Vereinsführer Walter Winterhoff sowie den von ihm bestimmten Mitgliedern: Zweiten Vorsitzenden Gustav Fischer, Geschäftsführer Karl Stich, 1. Kassierer Robert Bernhard, 2. Kassierer Alfred Frese, Beisitzer Adolf Heymann, Reinhold Kittel, zusammen.

 
1937 1. Mannschaft

1. Fussballelf 1937 beim Freundschaftsspiel gegen Colonia Köln
W. Schröder, R. Kittel, H. Sondermann, E. Mester, G. Groß, W. Heymann, H. Maurer, Erw. Meyer, Edm. Meyer, Ew. Finger

Die damals von der Gemeinde Milspe geschaffenen Umkleideräume, im sogenannten Sporthaus, unmittelbar am Sportplatz gelegen, wurden von den damaligen Machthabern nach einiger Zeit dem Sport entzogen und zu Mietwohnungen gemacht. Aber Sportler wissen sich zu helfen, und so ging man gleich daran, die vorhandenen, ehemaligen sanitären Anlagen zu Umkleidekabinen umzubauen. Wenn damit auch kein Idealzustand erreicht wurde, so brauchte man doch nicht in den Zustand der Vorweltkriegszeit zurückzufallen, wo man sich noch hinter Hecken und Büschen umzog. So wurde das Vereinsschiff recht und schlecht durch die damals scheinbare Blütezeit gesteuert.

Die Vereinsführung wechselte mehrere Male. Und zwar:

Vereinsführer: Karl Stich, Julius Schuhmacher, Willi Kolk
Geschäftsführer: Ewald Finger, Ewald Grünewald
Kassierer: Robert Bernhard, Herbert Maurer
Gerätewart: Gustav Fischer
Ältestenrat: Fritz Kuhnhen, Julius Schröder, Emanuel Kittel

Als dann im "Jahre des Heils" 1939 das große Sterben begann, war auch die Stunde für den Sportverein Büttenberg gekommen. 80 % seiner Aktiven waren oder wurden sofort eingezogen. Den übergebliebenen blieb, wenn sie ihren Sport noch weiter ausüben wollten, nun nichts anderes übrig, als sich einem anderen Verein anzuschließen. Das dieser Anschluss nicht an das örtlich näher gelegene Schwelm erfolgte, sondern an den TuS Milspe, zeugt immerhin von einer guten Zusammenarbeit zwischen dem großen und kleinen Bruder der damaligen Gemeinde im Fußball. Leider gingen durch diesen Zusammenschluss alle Vereinsprotokolle, Sportgeräte und Sportkleidung verloren, was sich naturgemäß nicht nur bei der Abfassung dieses Berichtes, sondern auch bei der Wiederaufnahme des eigenen Sportbetriebes 1945 recht fühlbar bemerkbar machte.

Nach Beendigung des großen Völkermordens waren es sofort die Sportler, welche sich regten, um ihren geliebten Sport wieder aufzunehmen. Dass da die Fußballer vom Büttenberg nicht zurückstanden, versteht sich am Rande. Immerhin war der gezahlte Blutzoll von 16 Aktiven für den an sich kleinen Verein nicht unerheblich. Dazu saß noch mancher Büttenberger hinter Stacheldraht, so dass es schon von viel Idealismus zeugt, wenn sich doch sofort einige glückliche, welche das Stahlbad ohne ernstlichen Schaden überstanden hatten, wieder dem Aufbau des Vereins widmeten. Aber zunächst waren noch allerhand Schwierigkeiten zu überwinden. Als es dann endlich soweit war, konnte man immer noch nicht unter dem alten Namen spielen, sondern musste sich laut Besatzungsbefehl dem in Milspe bestehenden Hauptverein anschließen. Der neue klangvolle Name lautete "Frei voran Milspe, Abteilung Büttenberg". Aber der Name war ja wohl im Moment nicht das wichtigste, sondern weit ernstere Probleme tauchten auf. Der Sportplatz am Büttenberg hatte den Krieg einigermaßen heil überstanden. Aber Tore fehlten ganz. Wo die nun hernehmen? Was aber ein richtiger Sportler ist der kennt in einer derartig aufgewühlten Zeit, wo der Brotkorb Thema Nr. 1 ist, keine Hemmung. Unsere Wälder waren, wenn auch stark gelichtet, noch da und einige Tannen gab es gottlob auch noch. Ein sportfreundlicher Schreiner aus unserem Dorf hat dieselben dann fertig gemacht und mit viel Mühe und Not standen die beiden Tore mit allerdings etwas Harzgeruch, aber sie standen. Zwei Bälle aus Privatbesitz wurden erworben. Aber die Kluft! Die an den damaligen Hauptverein abgegebenen drei Kluften waren nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr aufzufinden. Aber ein Fußballer hat nicht nur Beine zum treten, sondern auch einen Kopf zum köpfen und manchmal sogar auch zum denken. Wofür hatten die Nazis eigentlich für die vielen Fahnen gesorgt? In jedem Haus war doch eine. Aber leider waren sie von der Besatzungsbehörde beschlagnahmt.

 
1948 1.Mannschaft

1. Fußballelf 1948 beim Jubiläumsspiel in Bochum-Gerthe
F. Hentze, E. Krenzer, G. Becker, W. Ewald, M. Schüngel, G. Wertmeier, H. Jansen,
H. Meyer, (In Zivil: K. Rüggeberg, H. Sondermann) G. Machelett, E. Stange, P. Jansen

Nun sind aber die Engländer als Fußballnation bekannt. Also hin, Mütze unter den Arm, und schon sind Fahnen da. Und da die Farbe unserer Hosen immer schon rot war, brauchten die nicht einmal gefärbt zu werden. Eine Näherin fand sich auch. Leider hatte dieselbe von Fußballhosen nicht genügend Kenntnisse und kannte deren Beanspruchung nicht. So platzten beim ersten Spiel leider gleich fünf Stück, bis der bewusste Keil eingesetzt wurde. Das alles lässt sich heute so gut niederschreiben, aber was für ein Idealismus nötig war, um neben den obligatorischen Hamsterfahrten, die Zeit und den Mut aufzubringen, alle diese Dinge zu besorgen, wo schon Nähgarn und auch Fahnentuch als Tauschwaren begehrte Artikel waren. Aber es wurde geschafft. Und das es bei derartigen Dingen sich immer um einige wenige Männer handelt, die eine derartige Arbeit leisten, ist eine wohl in allen Vereinen bekannte Tatsache. Was aber die allergrößte Schwierigkeit brachte und nicht so ohne weiteres zu beschaffen war, war die Umkleidegelegenheit. Die seinerzeit geschaffene Möglichkeit in den sanitären Anlagen des ehemaligen Sporthauses war nun auch zu einem Wohnraum umgebaut. Die private Umkleiderei bei den Mitgliedern stieß mit der Zeit natürlich auf Widerstand bei den Müttern und Frauen, denen man ja nicht zumuten konnte, den verdreckten Sportlern ihre schön geputzte Sonntagsstube zu überlassen. Man versuchte es mit einem in Sportplatznähe gelegenen ehemaligen Bunker und landete später in einem sich im Rohbau befindlichen Wohnhaus des Sportfreundes Fritz Heintze. Alles dies war Behelf und blieb Behelf, war aber leider nicht zu ändern. Ein Antrag bei der Stadtverwaltung, uns wenigstens zwei der ehemaligen Umkleideräume im Sporthaus wieder zu geben, wurde wohl seitens der Stadt wohlwollend beantwortet, fiel aber wegen der herrschenden Wohnungsnot immer wieder unter den Tisch bzw. wurde hinausgezögert. Der Lederball aber rollte wieder auf dem Büttenberg, wenn auch noch zaghaft und langsam, aber er rollte. Mit der Zeit brachte der eine und der andere auch den Stacheldraht hinter sich, und so konnte man am 31. Januar 1946 zur ersten Jahreshauptversammlung bei Ernst Krenzer (Haus Rahlenbecke) sich zusammenfinden. Der erste Nachkriegsvorstand setzte sich aus folgenden Sportlern zusammen:

1. Vorsitzender Edmund Meyer
2. Vorsitzender Gustav Fischer
Geschäftsführer Günter Hülsenbeck
Kassierer Helmut Hoppe
Jugendwart Heinrich Pollhaus
Gerätewart Friedhelm Kötting

Aber schon die nächste, am 20. Juni 1946, am selben Tagungsort stattfindende Versammlung brachte eine Änderung bzw. Ergänzung des Vorstandes. Der erste Vorsitzende blieb zwar, zum zweiten Vorsitzenden wurde Fritz Fischer gewählt. Kassierer wurde Heinrich Bambay. Geschäftsführer Helmut Hoppe. Für kurze Zeit übernahm am 26. Januar 1947 Heinz Bambay den Vorsitz, wurde aber schon am 18 Juli 1947 durch Ernst Krenzer abgelöst. Ihm zur Seite standen 2. Vorsitzender Fritz Heintze, Geschäftsführer Helmut Hoppe, Hauptkassierer Heinrich Bambay, 2. Kassierer Alfred Kuhnhen, Jugendleiter Heinrich Pollhaus, Ballwart Heinrich Sondermann, Spielausschuss Walter Ewald, Edmund Meyer, Herbert Auerswald und Alfred Kuhnhen.

In der Jahreshauptversammlung am 1. April 1948 wurde dieser Vorstand im großen und ganzen wiedergewählt bzw. bestätigt. Der Spielausschuss fand eine Neubesetzung durch H. Sondermann als Obmann, Willi Meyer und Paul Kolk als Beisitzer. Als Trainer wurde Erich Jansen gewählt. Die Geschäftsführung wechselte auf Walter Ewald über.

Am 3. September 1948 wurde in außerordentlicher Mitgliederversammlung, bei Krenzer, der vor dem Krieg gewesene Geschäftsführer Ewald Finger bestätigt. Derselbe hatte schon längere Zeit die Geschäftsführung übernommen, musste aber durch diese außerordentliche Versammlung bestätigt werden. Da der gesamte Vorstand in dieser Versammlung eine Neuwahl forderte, ergab sich folgende Zusammensetzung:

1. Vorsitzender Ernst Krenzer, 2. Vorsitzender Fritz Richter, 1. Geschäftsführer Ewald Finger, 2. Geschäftsführer Willi Meyer, 1. Kassierer Heinrich Bambay, 2. Kassierer Paul Kolk, Gerätewart Gustav Fischer, Willi Meyer, Beisitzer August Sirrenberg, Adam Ruhwedel, Spielausschuss Obmann Fritz Heintze, Beisitzer Paul Robra und Karl Rüggeberg, Jugendleiter Heinrich Pollhaus.

In dieser Versammlung wurde einmal wieder, wie schon so oft, die unzulängliche Umkleideangelegenheit angeschnitten. In unserem Spielbereich war insofern eine Änderung eingetreten, dass das Mitglied Emil Reisiger die Konzession für einen Wirtschaftsbetrieb in seinem Wohnhaus erhalten hatte. Natürlich war noch alles in den Anfängen begriffen. Immerhin erklärte sich der Sportfreund bereit, von seiner Waschküche einen Raum abzutrennen und dort eine Umkleidekabine, wenigstens für die Gästemannschaften zu beschaffen. Damit war wenigsten ein kleiner Fortschritt in dieser heiklen Angelegenheit getan. Unsere eigenen Spieler mussten sich natürlich nach wie vor in ihrer Privatwohnung umziehen.

 
1949 1.Mannschaft

1.Fußballelf 1949 beim Meisterschaftsspiel gegen Schmandbruch
(In Zivil: H. Bambay), G. Machelett, G. Westmeier, H. Auerswald, E. Proll, E. Meyer,
A. Dicke, E. Stange, R. Hermann, L. Kliche, G. Debus, F. Heintze

Es würde wohl ermüdend wirken, wollte man alle Umbesetzungen, die im Laufe der Jahre erfolgten, im Einzelnen aufführen. Der Ordnung halber seien aber die Namen der Sportler festgehalten, welche dem Verein als Vorstandsmitglieder dienten: 1. Vorsitzender Fritz Richter, August Sirrenberg, Egon Kuhnhen, E. Finger; 2. Vorsitzender: Fritz Heintze, Fritz Richter, Erhard Kuhnert, E. Kuhnhen; 1. Geschäftsführer: Ewald Finger; 2. Geschäftsführer: Willi Meyer, Lothar Kliche; Hauptkassierer: Heinrich Bambay, Günter Bleise, Erhard Kuhnert; 2. Kassierer: Alfred Kuhnhen, Egon Kuhnhen, Günter Kudernatsch, Erwin Meyer, Willi Clemens, Jugendleiter: Heinrich Pollhaus, Gustav Fischer, Paul Kolk, Franz Dohle, Willi Clemens; Beisitzer: August Sirrenberg, Heinrich Stemmer, Emil Reisiger, Fritz Heintze, Adolf Heymann, Erhard Kuhnert, Julius Schröder, Willi Buschmann, Günter Bleise; Spielausschussobmann: Heinrich Sondermann, Paul Kolk, Arthur Dicke; Spielausschussbeisitzer: Karl Rüggeberg, August Sirrenberg, Fritz Heintze, Heinrich Sondermann, Richard Sander, Egon Kuhnhen, Arthur Daume, Herbert Auerswald, Erwin Meyer, Hans Theisen; Gerätewart: Gustav Fischer, Helmut Henseleit, Heinrich Pollhaus, Alfred Köster, Karl Öttinghaus; Sozialwart: Karl Knigge; Ältestenrat: Heinrich Bambay, Julius Schröder, Adolf Heymann; Spielführer der 1. Mannschaft nach dem Kriege: Hans Meyer, Walter Ewald, Erich Stange, Erwin Meyer, Werner Schröder, Arthur Dicke, Gerd Römer; Spielführer der 2. Mannschaft nach dem Kriege: Helmut Hoppe, Günter Becker, Karl Knigge.

Nach dem Kriege wurde der Spielbetrieb im allgemeinen mit zwei Senioren- und einer Schülermannschaft durchgeführt. Allerdings verfügte der Verein in den Jahren 1949 bis 1953 auch über eine A- und B-Jugend. Dieselben mussten aber leider aufgegeben werden, da durch Aufsteigen einiger Jugendlicher in die Senioren der nötige Nachwuchs fehlte. Es ist auch bis heute noch nicht wieder geglückt, genügend Jugendliche im entsprechenden Alter für den Fußball zu gewinnen. Dagegen ist die Tätigkeit in der Schülerabteilung sehr rege und so besteht berechtigte Hoffnung, in absehbarer Zeit auch wieder zu einer B-Jugend zu kommen. Vor dem Kriege lagen die Dinge wesentlich günstiger, insbesondere was die Jugendabteilung anbelangte. Das mag zum Teil an der heutigen Motorisierung liegen, z. T. aber auch daran, dass der Jugendliche, der Fußball betreiben will, sich eher einem größeren Verein anschließt, wo ihm bessere Trainingsmöglichkeiten und dadurch natürlich, wenn es sich um einen ernsthaften Sportler handelt, auch bessere Aufstiegsmöglichkeiten gegeben sind. Auch fehlt es in einem so kleinen Verein vielfach an geeigneten Jugendleitern, welche sich restlos der Sache widmen. Da Abhilfe zu schaffen, ist sehr schwer, wenn unmöglich. Immerhin können wir, wenn man die Kleinheit unserer Kolonie Büttenberg betrachtet, mit dem Erreichten zufrieden sein.

 
1955 1.Mannschaft

1. Fußballmannschaft im Jubiläumsjahr 1955
G. Römer, Debus, Meier, Dicke, Stippich, Duwe, Machelett, Jansen, Döinghaus, Hübenthal, B. Römer

Unsere Senioren spielen in der zweiten Kreisklasse, und es ist trotz mehrmaligem Anlauf bis heute nicht gelungen, aus dieser Klasse herauszukommen. Freundschafts- und Pokalspiele haben bewiesen, dass unsere Mannschaft sehr wohl in der ersten Kreisklasse bestehen könnte, aber der Aufstieg will eben nicht glücken. Zum Fußballspiel, wie ja zu jedem Spiel, gehört eben ein bisschen Glück, und das scheint uns seit Jahren nicht hold zu sein. Steigen in einem Jahr einmal fünf Mannschaften auf, dann stehen wir, durch Abgänge mehrerer Spieler hervorgerufen, bestimmt an 6. Stelle. Überhaupt hat es ein so kleiner Verein, wie wir es nun einmal sind, besonders schwer, denn sobald mal ein Spieler mit etwas hervorstechender Qualität bei uns groß geworden ist, kommt todsicher eines Tages der Moment, wo ihn ein größerer Verein wegholt. Da bei uns noch reiner Amateurismus herrscht, also der Aktive seinen ganzen Sportbetrieb, außer der Sportbekleidung, selbst finanzieren muss, kann man diese scheinbare Vereinsuntreue sogar mitunter verstehen. Denn bei einem größeren Verein, wo ja auch der Spieler einer 1. Mannschaft nicht unmaßgeblich an der Vereinseinnahme beteiligt ist, bekommt ein guter Spieler doch etwas mehr geboten, als das bei uns möglich ist. Mit diesen, nun einmal bestehenden Tatsachen müssen wir uns leider abfinden, trotzdem ist es für uns als Verein immer wieder ein harter Schlag, wenn derartige Ausfälle eintreten und das ganze Mannschaftsgefüge wieder neu aufgebaut werden muss.

Im Spieljahr 1951/52 wäre uns beinahe der große Wurf gelungen, standen wir doch nur einen Punkt hinter dem Aufsteiger an zweiter Stelle, während unsere zweite Mannschaft Meister ihrer Gruppe wurde. Aber auch da wieder dasselbe Bild. In dem Spieljahr gab es nur einen Aufsteigenden (also wieder nicht die uns zulächelnde Fortuna) als Folge davon wieder Abwanderungen und Spielaufgabe einiger der besten Spieler. Dass derartige immer wiederkehrende Nackenschläge nicht das Grundgefüge eines so kleinen Vereins zerstören, zeugt von einem kerngesunden Fundament innerhalb unseres Vereines. Hier fühlen wir uns verpflichtet, unseren passiven Mitgliedern besonders zu danken, die trotz allem durch Vereinstreue und pünktliche Beitragszahlung es überhaupt ermöglichen, dass wir nicht nur unseren Spielbetrieb aufrecht erhalten können, sondern schuldenfrei und sogar mit einer gewissen Rücklage allen an uns gestellte Anforderungen gewachsen sind. Da ist außerdem das alljährlich stattfindende "Sommerfest im Negerdorf" (auf den Namen kommen wir an anderer Stelle noch zurück), welches uns ganz besonders in die Lage versetzt, den an sich nicht billigen Betrieb eines Sportvereins aufrecht zu halten. Da lässt uns die hiesige Bevölkerung und die der näheren Umgebung nie im Stich, auch wenn es der Wettergott einmal nicht so ganz gut mit uns meint. Sie wissen, dass wir den Erlös dieses Festes nicht in Reisetouren verjubeln, sondern nur für nötige Sportausgaben verwenden.

Leider gibt es bei uns, wie das wohl bei allen Vereinen so sein mag, eine Reihe von ehemaligen Mitgliedern, die dem Verein aus irgendeinem Grunde den Rücken kehren und nun grollend abseits stehen.

 
1955 Schuelermannschaft

Schülermannschaft im Jubiläumsjahr 1955
Fischer, Wäscher, Geibel, Frühauf, Bernhard, Robra, Jugendleiter Kuhnhen,
Voigtmann, Schmidt, Heintze, Bambay, Eber, Debus, Colle, Kroll

Engstirnigkeit, mangelnde Vereinsdisziplin und vor allen Dingen der berühmte westfälische (lies: jämperströter) Dickkopf sind oft die Gründe für dieses Verhalten. Möge jeder den es angeht, in sich gehen und wieder feste mit ins Rad greifen, um den Vereinskarren den Berg zur ersten Kreisklasse mithelfen hinaufzuschieben.

In spielerischer Hinsicht gab es Vereinsleben wenig Höhepunkte. Dieses lag vor allen Dingen zum großen Teil auch daran, dass sich alle Vorstände, ganz gleich, wie sie in den einzelnen Perioden besetzt waren, immer wieder scheuten, für den Verein kostspielige Spielabschlüsse zu tätigen. Man wollte kein Risiko eingehen, da man ja die Zuschauerzahlen bei uns sogar bei den schwersten Meisterschaftsspielen kannte. Hinzu kamen die oben schon geschilderten Rückfälle durch Abwanderung und Spielaufgabe guter Spieler. Trotzdem gab es einige aus dem allgemeinen Rahmen herausragende Sportereignisse. Da sind wohl vor dem Kriege besonders die Spiele gegen TV Massen und vor allen Dingen die Fahrt und das Spiel gegen Colonia Köln zu erwähnen. Alle denen, die diese Fahrten mitmachten, wohl eine bleibende Erinnerung. Der Kommers in Köln unter Leitung von Karl Berbuer ist heute noch Gesprächsstoff der älteren Sportler.

Nach dem Kriege war es zunächst Sportfreund Fritz Heintze, der einige schöne Spiele mit dem Bochumer Kreis vermittelte. Da ist wohl besonders das Hin- wie auch Rückspiel gegen Bochum-Gerthe hervorzuheben. Auch Freundschaftsspiele mit den benachbarten Kreisen Witten und Wuppertal brachten manchen sportlichen Höhepunkt, sowohl in spielerischer, wie auch in geselliger Hinsicht. Nicht unerwähnt sollen die beiden Fahrten nach Frankenberg bleiben, von denen die erste viertägige Pfingstfahrt wohl allen Beteiligten unvergesslich bleiben wird.

Bei den Austragungen der Stadtmeisterschaften hat der Verein immer seinen Mann gestanden. Gelang es doch unserer ersten Mannschaft im Jahre 1953 beinahe, die Stadtmeisterschaft im Fußball zu erringen. Das damalige Endspiel gegen den großen Bruder TuS Milspe in Altenvoerde ging nur ganz knapp mit 4 : 3 Toren verloren. Aber auch der zweite Platz ist für uns, die wir mit Erfolgen wirklich nicht verwöhnt sind, eine stolze Erinnerung.

Leider ist es einem so kleinen Verein nicht möglich die Mannschaften durch einen bezahlten Trainer voran zu bringen. Versuche in dieser Hinsicht, bei denen sich Sportsfreund Heinrich Neumann von TuS Milspe ein ganzes Halbjahr fast kostenlos zur Verfügung stellte, zeigten sofort gute Erfolge in spielerischer Hinsicht. Aber Arbeitsüberlastung und vor allen Dingen Interesselosigkeit einiger Spieler, welche sich irrtümlicher Weise für ”Kanonen” halten, tut diesen Bemühungen des Spielausschusses immer wieder Abbruch. Besonders jetzt, wo uns die, für unsere Verhältnisse wunderbare Sporthalle zur Verfügung steht, ist dies Verhalten der Aktiven unverständlich. Es ist nur gut, dass bei den jüngsten des Vereins ein anderer Geist herrscht, der die berechtigte Hoffnung in sich trägt, dass auf diesem Gebiet eine Wandlung zum Besseren eintritt.

Bei dieser Gelegenheit sei auch unserer jungen Mädchen-Turnabteilung gedacht, die unter der hervorragenden Leitung der Vorturnerin Frau Hannelore Künz, die sich in selbstloser Liebe zu ihrem Turnsport völlig kostenlos der Sache widmet. Die jungen Mädchen lassen keine Übungsstunde aus, und wenn die Halle einmal durch Anbau eines Wohnhauses dauernd unter Aufsicht steht, werden auch die zeitweise auftretenden Belästigungen dieser Übungsstunden durch Jugendliche aufhören.

Die vorgesehene Aufstellung einer Tischtennisabteilung kam ebenfalls nicht zum Zuge. Sei es, dass auch da der rechte Leiter fehlte. Auf alle Fälle erlosch das anfangs gezeigte rege Interesse der Jugend genau wie ein Strohfeuer. Der Verein hat hier keine Mühen und Kosten gescheut, um der Jugend die Möglichkeit zur Ausübung dieses schönen Ausgleichssportes zu geben. Was aber nicht ist, kann ja noch werden. Alles steht bereit, wir warten nur auf Dich, der Du Dich für diesen Sport interessierst.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der aus den allerkleinsten Anfängen entstandene Sportverein Büttenberg heute zu einem Begriff geworden ist. Er ist aus dem Sportleben der Stadt Ennepetal nicht mehr wegzudenken. Wenn ihm auch in den 25 Jahren seines Bestehens größere Erfolge versagt blieben, so steht der Verein doch felsenfest auf durchaus gesunder Basis. Die weiter vorgesehenen Pläne werden noch viel Arbeit und manche Verhandlungsstunde kosten, aber alles im Interesse der kommenden Jugend, der engeren Heimat und des hoffentlich bald vereinten Deutschland.

Der heute im Jahre 1955 amtierende Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender Ewald Finger
2. Vorsitzender Arthur Daume
1. Geschäftsführer Ewald Finger
2. Geschäftsführer Arthur Dicke
Kassierer Erhard Kuhnert
Gerätewart Gustav Fischer
Hallenwart Gustav Fischer
Spielausschuss
   Obmann Arthur Dicke
   Mitglieder Günter Debus und Manfred Weber
Sozialwart Karl Knigge
Jugendleiter Lothar Kuhnhen und Manfred Duwe
Ältestenrat Adolf Heymann, Julius Schröder, Heinrich Bambay
Spielführer
   1. Mannschaft Gerd Römer
   2. Mannschaft Alfred Gorski
Beisitzer Günter Debus und Wilhelm Buschmann